Waffentausch bei der Thüringer Polizei: 1.100 alte Maschinenpistolen ausgesondert – MDR
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20. März 2024, 13:10 Uhr
Im Thüringer Bildungszentrum der Polizei werden aktuell Polizistinnen und Polizisten darin geschult, ein neues Gewehr nutzen zu können. Bis zum Sommer sollen die sogenannten Mitteldistanzwaffen an die Dienststellen ausgeliefert werden. Die alten MP5-Maschinenpistolen werden aussortiert.
von MDR THÜRINGEN
Die Thüringer Polizei hat mit der Einführung eines neuen Gewehrs begonnen. Derzeit werden Beamtinnen und Beamten im Umgang mit der neuen sogenannten Mitteldistanzwaffe begonnen. Insgesamt hat der Freistaat nach Angaben des Innenministeriums etwa 1.200 kompakte Gewehre des belgischen Herstellers FN Herstal bestellt, davon etwa 130 Trainingswaffen.
Diese Waffen werden die Maschinenpistole vom Typ MP5 des deutschen Herstellers Heckler & Koch ersetzen. Die Mitteldistanzwaffen kommen bei der Polizei etwa zum Einsatz, um Ziele in größeren Entfernungen zu treffen. Gleichzeitig sollen die alten, aber noch funktionstüchtigen Maschinenpistolen anderen Bundesländern angeboten werden.
Nach Angaben des Herstellers sollen alle bestellten Waffen bis zum Ende des ersten Halbjahres ausgeliefert sein. Ehe die Waffen an die einzelnen Dienststellen übergeben werden, müssen die Beamtinnen und Beamten erst lernen, die neue Waffe einzusetzen. Damit hat die Polizei bereits Anfang März begonnen. Zunächst werden 20 sogenannte Mastertrainer ausgebildet, die ihr Wissen dann an andere Polizeitrainer weitergeben sollen.
Sobald bei der Polizei die Einführung des neuen Gewehrs abgeschlossen ist, will Thüringen mehrere hundert alte Maschinenpistolen abgeben,. Etwa 1.100 Waffen des Modell MP5 müssten dann aus den Beständen der Polizei ausgesondert werden, sagte ein Sprecher der Landespolizei der “Deutschen Presse-Agentur”. Ein Teil der Maschinenpistolen, die in den Beständen der Landespolizei lagern oder in den Streifenwagen der Polizei mitgeführt werden, gehöre dem Bund und müssten demzufolge auch wieder zurückgegeben werden.
Andere, auszusondernde Maschinenpistolen sollten anderen Bundesländern angeboten werden, sagte der Sprecher. Dieser Typ Waffe würde nach wie vor genutzt werden. Das Innenministerium erklärte, dies sei wirtschaftlicher als die Verschrottung. Die MP5 von Heckler & Koch ist bei der Thüringer Polizei nach der Wende eingeführt worden. Die ersten seien von 1968, sagte ein Ministeriumssprecher. Dennoch würden die meisten dieser Waffen noch immer funktionieren.
Zugleich hieß es, die Thüringer Polizei werde sich demnächst mit dem möglichen Austausch einer weiteren Waffe beschäftigen. Innerhalb der nächsten etwa zwei Jahre soll geprüft werden, wie lange die aktuelle Dienstpistole der Beamten vom Typ P10 von Heckler & Koch noch eingesetzt werden kann.
Der Suhler Waffenhersteller C.G. Haenel will seine an die Landespolizeien Sachsen und Hamburg gelieferten Gewehre nicht zurückrufen. Nach Angaben des Unternehmens sind diese nicht von Patentverletzungen betroffen.
Die Thüringer Polizei muss knapp 1.000 Fahrzeuge für die Aufbewahrung ihrer neuen Gewehre umrüsten. Die derzeit genutzten Behälter für die Maschinenpistole MP5 sind für die neuen Waffen nicht passend.
MDR/dpa (jml)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | THÜRINGEN JOURNAL | 05. März 2024 | 19:00 Uhr
Harka2 vor 34 Wochen
Warum ist es nötig in Thüringen Waffen auszumustern, die in anderen Bundesländern brav ihren Dienst verrichten? Wozu braucht man neue Waffen, wenn schon die alten nie zum Einsatz kamen?
DER Beobachter vor 34 Wochen
Zumindest ist schon erst mal beruhigend, dass die neuen Waffen nicht über Haenel beschafft wurden. Allerdings ist die HK 5 so schlecht immer noch nicht und bleibt durchaus eine beliebte Standardwaffe u.a. sogar bei der SAS und den Navy Seals…
kleinerfrontkaempfer vor 34 Wochen
Die Weiterverwendung sollte man mal im Auge behalten. Wenn die Auktion bei der VEBEG erfolgt.
Die Vebeg GmbH ist eine 1951 gegründete bundeseigene Treuhandgesellschaft zur Verwertung von Eigentum des Bundes und anderer öffentlicher Auftraggeber.
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