Kampfjets: Die Schweiz hat ihre erste Pilotin für F/A-18 – Neue Zürcher Zeitung – NZZ
Fanny Chollet ist die erste Kampfjetpilotin der Schweiz. Die 28-jährige Waadtländerin hat ihre Ausbildung auf der F/A-18 abgeschlossen. Die Schweizer Armee stellte die junge Frau am Dienstag auf dem Militärflugplatz Payerne den Medien vor.
Nach sechs Jahren Ausbildung hat Chollet offiziell die Zulassung erhalten, das Flaggschiff der Schweizer Luftwaffe zu steuern. Vor rund einem Jahr hatte sie mit der Schulung auf diesem Flugzeugtyp begonnen. Mitte März absolvierte sie ihren ersten Soloflug. Begonnen hatte sie ihre Lehrzeit auf den Turbopropellermaschinen Pilatus PC-7 und PC-21.
Damit Pilotinnen in der Schweizer Armee überhaupt in einem Cockpit einer F/A-18 sitzen dürfen, bedurfte es einer Gesetzesänderung. Vor 2004 war es Frauen nämlich nicht möglich, Kampfjetpilotin in der Luftwaffe zu werden. Alle bisher von der Schweizer Armee brevetierten Frauen wurden ausser Chollet Helikopterpilotinnen.
Zur Fliegerei kam Chollet mit 17 Jahren im Rahmen der fliegerischen Vorschulung (Sphair), der Ausbildungsplattform der Schweizer Luftwaffe für Nachwuchspiloten. Die Schweizer Luftwaffe muss jedes Jahr sechs neue Kampfjetpiloten und sechs neue Helikopterpiloten rekrutieren.
Den ersten Teil der Ausbildung absolvierte Chollet mit der zivilen Berufspilotenlizenz bei der Swiss Aviation Training (SAT, heute Lufthansa Aviation Training) und einem Bachelor in Aviation an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Winterthur. Die Grundausbildung zur Militärpilotin in der Pilotenschule schloss sie Ende 2017 mit dem Brevet ab. Die Berufsoffizierin im Range eines Oberleutnants ist seither Mitglied der Fliegerstaffel 18 mit der Basis Payerne.