"Viele Jugendliche drehen Schleifen" – taz.de
Mehr Schüler finden heute Ausbildungsplätze – aber nur zum Schein. Die Forscherin Heike Solga über abgehängte Hauptschüler und geschönte Statistiken.
Diesen Artikel teilen
taz: Frau Solga, die Zahl der aktuellen Schulabgänger, die keinen Ausbildungsplatz finden, wird jedes Jahr kleiner. Sie sagen trotzdem, das duale Ausbildungssystem stecke in der Krise. Warum?
Heike Solga: In etlichen Ausbildungen ist die Anforderung an Jugendliche immer höher geschraubt worden. Für Hauptschüler oder auch Realschüler ohne tolles Zeugnis wird es trotz sinkender Schülerzahlen also weiterhin schwer bleiben, eine Ausbildungsstelle zu finden. In Ostdeutschland sehen wir zudem bereits die Effekte des demografischen Wandels: In etlichen Regionen gibt es Azubiplätze, aber keine Azubis – oder umgekehrt. Dieses Problem wird sich in den nächsten Jahren vergrößern. Die Jugendlichen werden also künftig mit deutlich höheren Mobilitätsanforderungen konfrontiert werden.
Die Jugendlichen müssen also flexibler werden. Inwiefern sollten aber auch die Betriebe umdenken?
Die 47-jährige Professorin für Soziologie (Freie Universität Berlin) ist seit Mai 2008 auch Direktorin der Abteilung “Ausbildung und Arbeitsmarkt” am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Habilitiert hat sich die frühere Max-Planck-Forscherin mit der Arbeit “Ohne Abschluss in die Bildungsgesellschaft. Die Erwerbschancen gering qualifizierter Personen aus soziologischer und ökonomischer Perspektive”.
Sie müssten unter anderem über höhere Ausbildungsvergütungen nachdenken, wenn sie Azubis aus weiter entfernten Regionen anlocken wollen. Denn viele der Jugendlichen, die eine Ausbildung machen, kommen nicht aus reichen Familien, die sich ohne weiteres eine zweite Wohnung leisten können.
Die Wirtschaft sieht das Problem am Ausbildungsmarkt aber vor allem bei den jungen Menschen. Regelmäßig klagen die Arbeitgeber, dass immer mehr Jugendliche gar nicht ausbildungsreif seien.
In den 1960er und 1970er Jahren sind die Jugendlichen nach dem Hauptschulabschluss in der 8. Klasse, also oft mit 14 Jahren, auf einen Ausbildungsplatz gekommen. Heute liegt das Durchschnittsalter bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen bei 19,8 Jahren. Die Betriebe haben sich seit langer Zeit darauf eingestellt, dass sie es mit jungen Erwachsenen zu tun haben, die auch ein höheres schulisches Vorbildungsniveau mitbringen. Davon können sie in Zukunft nicht mehr ausgehen. Sie werden sich umorientieren und verstärkt auch wieder Hauptschüler einstellen müssen.
Welche neuen Anforderungen kommen da auf die Ausbilder zu?
Die Auszubildendengruppe wird heterogener. An den Berufsschulen brauchen wir kleinere Lerngruppen und mehr Personal, die Ausbilder müssen sich darauf einstellen, dass sie den Schülern mehr beibringen müssen. Und die Segregation an den Berufsschulen muss aufgebrochen werden: Denn auch dort werden Schüler ohne Schulabschluss von denen mit Schulabschluss getrennt. Das ist nicht mehr zeitgemäß.
Wirtschaft und Politik verkünden jedes Jahr, dass der Ausbildungspakt ein voller Erfolg sei. Aktuell soll es nur noch rund 18.000 unversorgte Bewerber geben. Stimmt diese Lesart?
Die Statistik ist ein Riesenproblem. Ausbildungsreife Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz ergattert haben und in berufsvorbereitenden Maßnahmen des sogenannten Übergangssystems stecken, werden nicht als unversorgte Bewerber mitgezählt. Würde man das tun, wird klar, dass mindestens rund 200.000 Ausbildungsplätze fehlen.
Die Unternehmen müssen also deutlich mehr Ausbildungsstellen anbieten?
Ja, nur ein Viertel aller Betriebe bietet überhaupt Ausbildungsplätze an. Natürlich kann nicht jeder kleine Betrieb ausbilden. Aber man sollte sich fragen, ob nicht die großen Betriebe wieder über Bedarf ausbilden müssten. Und es braucht mehr Ausbildungsverbünde, wo Jugendliche in verschiedenen Betrieben lernen, wenn der einzelne Betrieb zu klein ist. In Ostdeutschland gibt es diese Verbund- oder überbetriebliche Ausbildung häufig schon.
Brauchen wir eine verpflichtende Ausbildungsplatzabgabe für Betriebe, die von der Größe her ausbilden könnten, es aber nicht tun?
Bei so einer Abgabe besteht die Gefahr, dass sich die Unternehmen freikaufen, das sehen wir beispielsweise bei der Verpflichtung, Behinderte einzustellen oder eine Abgabe zu zahlen. Außerdem muss das Geld dann auch in die Ausbildung fließen. Dänemark hat beispielsweise eine Art Ausbildungsplatzabgabe und gibt das Geld an kommunale Verbünde, die außerbetriebliche Ausbildungen ermöglichen.
Was aber macht man mit den Jugendlichen, die erst einmal keinen Ausbildungsplatz finden? Bietet diesen Jugendlichen das Übergangssystem genügend Perspektiven?
Das Übergangssystem beinhaltet ja ganz unterschiedliche Maßnahmen. Rund ein Drittel der Jugendlichen, die darin stecken, können das Abitur nachholen, das ist sehr sinnvoll. Viele Jugendliche empfinden aber, dass sie nur Schleifen drehen.
Können sie sich die Zeit in der Warteschleife denn später anrechnen lassen?
Theoretisch gibt es in einigen Bundesländern die Möglichkeit, dass eine Maßnahme im Übergangssystem, also beispielsweise das Berufsgrundbildungsjahr, auf eine spätere Ausbildung angerechnet werden kann. In der Realität geschieht das kaum. Etliche Jugendliche absolvieren also ihr erstes Ausbildungsjahr zwei- oder dreimal. Das ist sehr frustrierend, sie vergeuden ihre Lebenszeit. Und dann gibt es im Übergangssystem die Schüler ohne Hauptschulabschluss. Denen suggeriert man, wenn ihr den Abschluss nachholt, wird es besser. Wird es in der Regel aber nicht.
Wie also sollte man das Übergangssystem reformieren?
Man muss es viel besser mit der Berufsausbildung verzahnen. Die Jugendlichen brauchen eine Perspektive, wenn man sie schon in berufsvorbereitende Maßnahmen steckt.
Und wenn sie trotzdem keinen Ausbildungsplatz bekommen?
Auch da könnte man sich am dänischen Modell orientieren. Dort bleiben Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz bekommen haben, auf der Berufsschule, machen aber auch betriebliche Praktika. Sie bewerben sich dann jedes Jahr erneut auf einen Ausbildungsplatz. Wenn sie einen bekommen, steigen sie sofort in das zweite oder dritte Ausbildungsjahr ein. Klappt es gar nicht, schließen auch diese Jugendlichen ihre Ausbildung ganz normal ab, eben auf der Berufsschule.
Mit dem Modell werden sie sich unter Gewerkschaften und Arbeitgebern aber keine Freude machen. Die achten mit Argusaugen darauf, dass die betriebliche Ausbildung der Standardweg bleibt.
Das Angebot an betrieblichen Ausbildungsplätzen folgt dem Marktprinzip. Und wenn Betriebe Jugendliche nicht auswählen, dann muss ich mir als Staat und Gesellschaft überlegen, was passiert mit denen, die nicht ausgewählt wurden, wie kann ich denen trotzdem zu einer Ausbildung verhelfen.
Das kostet aber.
Ja, sicherlich würden sich die Länder gegen solch eine Idee erst einmal sträuben, denn sie müssten für die schulische Ausbildung bezahlen. Aber sie finanzieren andererseits auch schon das Übergangssystem mit, das jedes Jahr rund 4 Milliarden Euro kostet. Man könnte da viele Gelder sinnvoll umschichten. Und hier wäre dann auch das Geld aus einer Ausbildungsplatzabgabe sinnvoll investiert.
Rund 15 Prozent der Jugendlichen, 1,5 Millionen Personen, haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Die Bundesregierung will diese Zahl perspektivisch halbieren – hat sie dafür die Weichen richtig gestellt?
Die 1,5 Millionen haben sich aufgestaut, als es einerseits zu wenig Lehrstellen gab, andererseits die geburtenstarken Jahrgänge auf den Ausbildungsmarkt drängten. Die Zahl wird sicher zum Teil durch die demografische Entwicklung, das heißt den Rückgang der Schülerzahlen, automatisch sinken.
Das Problem erledigt sich also von selber?
Nein. Denn der Anteil der Hauptschüler, die keine Chance haben, eine Ausbildung zu absolvieren, wird nicht automatisch sinken. Schon weil wir es in den Schulen mit einer steigenden Migrationspopulation zu tun haben. Die Schulen sind darauf aber, Stichwort Sprachförderung, nicht eingestellt.
Und sie werden zudem wohl Personal abbauen, wenn die Schülerzahlen sinken.
Die Gefahr besteht. Wir müssen aber gerade in die Schwächsten an der Schule investieren, in Jugendliche, die sehr früh das Gefühl bekommen, gescheitert zu sein. Wir brauchen sie als Arbeitskräfte statt als Hartz-IV-Bezieher und müssen einer zunehmenden Segmentierung der Gesellschaft vorbeugen. Die große Frage ist ja auch: Wie lange werden sich die Jugendlichen ihre perspektivlose Situation einfach so anschauen?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Inhaltlichen Fehler melden
Sollten Ihnen Fehler aufgefallen sein, schicken Sie uns gerne eine E-Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliche Rückmeldungen hinterlassen Sie uns am besten als Leser*innenkommentar unter diesem Text
oder über das Kontaktformular.
Diesen Artikel teilen
Firmen suchen Azubis in Spanien
iVamos a Sögel!
Schrumpfende Städte in Ostdeutschland
"Wir sind nutzlos, überflüssig"
Wieder mehr Ausbildungsplätze
Das Glück der Demografie
10 Ausgaben für 10 Euro
Die Wochenzeitung mit taz-Blick
9 Kommentare
Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren? Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Login Kommune
Sie können nur als eingeloggter taz-User kommentieren. Sie haben noch keinen taz-Account? Registrieren Sie sich hier.
Passwort vergessen
Sie sind eingeloggt.
Kommentar melden
Informationen zu allgemeinen Moderationskriterien sind in unserer Netiquette zusammengefasst.
Liebe Leute
Ja, nur ein Viertel aller Betriebe bietet überhaupt Ausbildungsplätze an. Natürlich kann nicht jeder kleine Betrieb ausbilden.
Sicherlich ist die Ausbildung ein Thema unserer Zeit, die ist so modern geworden und hat oft nur einen Hauch von Handwerkskönnen; viele Arbeiten sind eigentlich Hilfsarbeitertätigkeiten und mit der Technik wird es da nicht besser.
Nun der Donnerschlag: Was ist soziale Gerechtigkeit für Jugendliche
.Der Staat hat zwar Schul- und Jugendschutzgesetze erlassen, hält diese aber nicht ein.
Durch die völlig unzureichenden Ausbildungsstellenangebote oder Arbeit für Jugendliche werden schwere Vernachlässigung und Schädigungen bei Jugendlichen verursacht. ( sonst sind seine Gesetze wirklichkeitsfremd)
Diese Probleme sind bekannt und haben zum Teil erhebliche nachhaltige, gesundheitliche, finanzielle und gesellschaftliche Auswirkungen. Würden Eltern diesen Jugendlichen solche Schädigungen zufügen, würden disziplinarische, rechtliche, und gerichtliche Ordnungsstrafen folgen. Mir ist unerklärlich wie solche Vernachlässigungen durch die Politik und in so hoher Zahl überhaupt nicht gerichtlich verfolgt werden!
Dies ist ein Teil der demokratischen Ungerechtigkeit die hier in Deutschland, die noch massiv besteht. Es geht nicht um Einzelfälle.
Den Jugendlichen einen gerechten Anfang in die Welt der Erwachsenen zu ermöglichen, wird gefordert.
Ein erheblicher Teil der Jugendlichen hat nur Sorgen und Nöte für die er nicht verantwortlich sein kann; dies sind die politischen Perspektiven die im geboten werden
Es sind Einzelfälle sondern es geht um eine große Zahl z. B. von 20.000 bis 200.000 Jugendlichen.
Die Ungleiche Verteilung und eine überzogene Auswahl – wird unter – Sozialverantwortlich in meiner Homepage erklärt.
Es handelt sich um ein schweres soziales Problem, was politisch gelöst werden muss
Meine
Kernforderungen des Schulbildungssystems!!
Denn Schule hat ein Anrecht und eine Pflicht, so ist auch Ausbildung und Ausbildungsstellen Anrecht und Pflicht.
Schule fragt auch nicht danach ob die Wirtschaft gut ist, ob Städte und Länder dies sich leisten können.
Schulische Ausbildung der Jugendlichen endet nicht mit der Schulentlassung, sondern sie haben ein Anrecht auf Fortsetzung in eine Ausbildung und Ausbildungsstelle; in einen Beruf muss dies enden.
Fachleuten festgestellt, dieses Anrecht auf eine Ausbildungsstelle hätte eine Verbesserung der finanziellen Lage des Staates zur Folge. Es würden die Kosten durch die Steuern und nicht gegebenen Sozialleistungen – und einige habe ich hinzugesetzt – Gesundheitsmaßnahmen etc. eingespart und so könnten sich die Steueraufkommen erhöhen, somit kommen keine extra Ausgaben auf den Staat zu, sondern er hat eine wirkliche nachhaltige Lösung für die Jugendlichen erbracht.
Es ist eine politische Lüge es würde zu viel Geld kosten.
17 Milliarden für Afghanistan sind nicht zu viel und die Euroschirme in Höhen von wahrscheinlich 500 Milliarden Euro sind unverantwortlich der Bürger wird bei nachhaltigen Sachverhalten nicht mehr gefragt.
Eric Hoyer
Das proplem das viele Jugendliche keine Lehrstelle finden liegt nicht nur immer an der Ausbildungsreife sondern viel mehr an den überzogenen Anforderungen der
Betriebe ! Das Bekommt man heute sogar von verschiedenen Bildungsträgern ja, sogar vom Amt selber gesagt. Alleine eine Ausbildung im IT Bereich wo Schulabgänger schon vor der Ausbildung perfekte programmier Kenntnisse benötigen und viele das nicht haben .Halbfertige Azubis werden gesucht! Es dauert nicht mehr lange dann braucht die Putzfrau Abitur. Natürlich liegt das auch an den Schulen ,alleine der Unterrichtsausfall ist enorm .Und kein Wunder das es dann immer mehr Hartz 4 Empfänger gibt, die Zeit der Ungelernten ist vorbei.
@diplom_hartzi
Ich möchte hier ja nichts vorweg nehmen, aber als Studiumsabrechner sind Sie nunmal ungelernt.
Machen Sie eine Ausbildung, dann ändert sich das.
Derjenige mit gutem Realschulabschluss und Ausbildung ist leider qualifizierter als Sie. Also kein Neid.
Warum finden dann engagierte, intelligente Leute, die lediglich aus finanziellen Gründen das Studium abbrechen mussten, auch nichts? Auch ich würde mit meinem 1,0er Abi und Diplom gerne helfen, wenn es denn eine Einstellungsgarantie und min. 100 € über Hartz-IV-Niveau gibt.
Allerdings mag ich mich nicht mit Leuten auf eine Schulbank setzen, die trotz sehr gutem 10.-Klasse-Abschluß kaum Sätze bilden oder das 1×1 können, fremdenfeindliche Einstellungen haben und mich als Akademiker mobben. Das hatte ich schon in den sog. Integrationsmaßnahmen zur Genüge.
Mein Ausbildung ist gerade zu Ende gegangen. Unserer Berufsschulklasse galt als eine der Nettesten und bestand meiner Meinung nach aus Kindsköpfen. Es war laut, außer Montags, da haben fast alle ihren Kater ausgeschlafen und aufgepasst wurde sowieso nicht.
In Gruppenarbeiten durfte ich regelmäßig feststellen, dass die meisten ein erhebliches Konzentrationsproblem haben. Sie wollen zu hören, aber lassen sich sehr schnell ablenken, es wirkt fast als ob sie nicht filtern können was wichtig ist. Sie können Wissen lediglich konsumieren, aber erlerntes wird nur für dieses eine Fach auswendig gelernt und sie schaffen es nicht das Wissen auf andere Bereiche anzuwenden oder zu abstrahieren. Schlicht sie begreifen nicht was sie da gelernt haben.
ca. 70% meiner Klasse hatten diese Probleme. Dumm war keiner von denen, aber sie haben erhebliche Probleme sich Wissen anzueignen.
Schlimmer noch in den Pausen sind sie komplett kommunikationsunfähig. Sie sind auf Facebook oder Twitter zugange, aber mit dem Klassenkammerrat neben sich wechseln sie kein Wort.
Mit den Leuten, mit den ich mich verstanden habe, habe ich oft diskutiert woran das liegen könnte, weil es uns alle gestört hat und die Klasse auch dadurch geteilt hat. Auch wenn wir wissenschaftlich keine Vorbildung besitzen und lediglich für uns logisch argumentieren können, so kamen wir für uns auf den Schluss, dass hier von Anfang an etwas schief läuft.
Konzentration und filtern von Reizen lernt man unserer Meinung nach schon im Kleinkinderalter, wenn man Bauklötzchen in passende Öffnungen steck oder stapelt. Aber wenn man in dem Alter, keine Eltern hatte, die ein Auge auf einen werfen und sich mit einem beschäftigen, sondern die Kinder lieber vor die Glotze setzten und meinen die Sesamstraße wird schon gut für meine Kleinen sein, so lernt man das Konsumieren, aber nicht sich auf etwas zu konzentrieren und dabei logisch etwas zu begreifen. Wer später statt draußen zu spielen und sich mit anderen auszutauschen vor eine Playstation gesetzt wird und sonst nur in den Fussballverein geht oder irgend einen andren Verein, der temporär ein paar wenige Stunde eine andre Welt darstellt, der lernt nicht das Interagieren mit andren, der lernt nicht mit andren etwas zu lernen. Denn auch wenn es noch so banal ist, auf dem Bolzplatz vorm Haus lernt man meiner Meinung auch zu lernen und vor allem auch mit Konflikten, Kritik und Lob umzugehen.
Und diese vorgeschädigten Kinder kommen dann in die Schule und die soll diese Marotten aus treiben. Dort herrschen aber große Klassen, Lehrermange und all die Kinder die keinen sozialen Umgang gelernt haben fangen an sich gegenseitig zu bekämpfen. Und unter diesen Umstände werden sie dann plötzlich damit konfrontiert, dass sie Wissen in sie rein zwängen müssen, lernen es dann eventuell auch auswendig oder wer es nicht schafft gibt hier eigentlich schon auf. Und lebt damit, dass Eltern und Lehrer enttäuscht sind. Hier verliert man dann das Selbstbewusstsein und baut sich einen Panzer aus Aggressivität und Hass um sich selbst zu schützen und einmal sich fühlen zu können jemand zu sein, in dem man andere unterdrückt.
Wir sind lediglich Azubis der Elektrobrangen und das waren die Gedanken der letzen drei Jahre zu unseren Klassenkammeraden.
Auf er Strecke bleiben
Sonder-und Hauptschüler die noch in den 70.Jahren in ein Ausbildungs/Arbeitsverhälnis kamen ,haben es heute schwer einen Ausbildungs/Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt zu bekommen.Die Anforderungen auf dem ersten allgemeinen Arbeistmarkt steigen stetig.Mit dem Wissen was sogenannte Sonder-und Hauptschüler in die Ausbildung/Arbeitsmarkt mit bringen erfüllen sie kaum die Anforderungen de Ausbildung beziehungsweise des Arbeitsmarktes.Für sie bleibt unweigerlich nur der sogenannte zweite Arbeitsmarkt übrig.
Aber nicht nur Sonder-und Hauptschüler erhalten immer wenigerAusbildungs-und Arbeitsplätze,sondern ein nicht unwesentlicher Faktor sind auch gehandicapte Menschen.Ihnen gibt man kaum eine Chance auf dem Ausbildungs-und Arbeitsmarkt,auf den allgemeinen ersten Arbeitsmarkt.Solange Arbeitgeber sich durch die sogennante Ausgleichsabgabe frei kaufen können im Bezug auf die Beschäftigung von gehandicapten Arbeitnehmer wird sich an der Situation nichts ändern,Das Nachsehen at die gehandicapte Klientelauch später bei der Rentenberechnung.Armut und Sozialtransferleistungen sind vor programiert.
Es muss einmal wirklich genau und wissenschaftlich
exakt erforscht werden, warum so viele Menschen
in ihrem Denken an den Schulen große Probleme
aufweisen.
Ungeeignete Lehrkräfte, zuviel Wissen aber nichts
richtig gekonnt, Gewalt, sexuelle Nötigung,
verachtendes Verhalten der Lehrkräfte,
Stress zu Hause, zu wenig Lernfreude,
zuviel Auswendiglernen ohne Begreifen,
zuviel mediale Überreizung, verletzte Gefühle,
zuwenig Bewegung, Giftstoffe, zuviel
Stresshormone der Mutter
während der Schwangerschaft, Medikamentenrückstände
im Trinkwasser und Nahrung, zuwenig freundschaftliche
Kontakte, Tristesse des Lebensumfeldes ohne
sinnvolle Spielbeschäftigungen,
Wohlstandsverwahrlosung, mangelnde Zuwendung
und Urvertrauen, terroristisches Rottenverhalten,
Giftstoffe im Klassenzimmer, fehlende musikalische
Früherziehung, keine Lebensziele, kein Bewußtsein
zu sich zu stehen,
falsch verstandene Geschlechterrollenbilder aus dem Fernsehen-
Was ist es und wie stark spielt es eine Rolle?
Die Schulen müssen unbedingt auch für Akademiker
mit entsprechender Lehrfachüberdeckung
(Linguisten, Naturwissenschaftler, Ingenieure, Sportler,
Designer) als Lehrassitenten mit guter Bezahlung
(min. 2000€)
und befristeter Anstellung auf Halbtagsbasis
neben den Hauptberuf geöffnet werden.
Es gibt immer noch viele arbeitslose Senioren,
die hier eine sinnvolle Tätigkeit ausüben würden
und Väter, die ihre Kinder und deren KameradInnen
nicht im Stich lassen wollen.
Nur weiß jeder wie anstrengend der Beruf ist
und dass man ihn bis zur Rente nicht ausführen will
und kann. Man möchte aber auch nicht zusehen,
wie massenhaft Kinder von klein an in Richtung Assi
abdriften.
Die Hauptschul- und Realschullehrerausbildung
muss eingestellt. Vielmehr müssen alle
Lehrer fachlich ausgereiftes Topniveau aufweisen und
auf ganz wesentlich auf Lernleistungsvermittlungs-
kompetenz geschult und gefördert werden.
Sexuelle Gewalt zwischen Schülern muss vornherein
besprochen und abgelehnt werden,
Drogen-und Alkoholgenuss stringent verfolgt werden,
Überstyling und Cliquendresscodes schon
von Anfang an verboten sein.
Schulen sind zum Lernen, sich entwickeln
und für ein positives Gemeinschaftgefühl dar und
kein Ort des Klassenkampfes und der Ausgrenzung
und Erniedrigung und kein Ort der Geschlechterpräferenz.
Angesichts des schlechten Niveaus in der Vergangenheit muss das Fernstudium mit Tutorenkonsultationen in der Breite eine viel
größere Beachtung finden, wo Kinder bei Bedarf
zu Hause oder in einem freundlichen ruhigen
Lernstübchen unter wöchentlicher Abgabe von
Einsendeaufgaben sich selbst unterrichten dürfen.
Natürlich müssen sie dann alternativ in einer
Musikschule, Sportverein, Kunstverein oder
ein anderen qualifikationsorientierten
Einrichtung/Gesellschaft/Unternehmung ihre
soziale Tauglichkeit für 10h in der Woche beweisen.
Einwandererfamilien mit doppelter Staatsbürgerschaft
sollen auch in Ihren Herkunftsländern
Jobangebote und Weiterbildungsangebote annehmen.
Alle Migrantenfamilien mit extrem langer Erwerbslosigkeit beider Elternteile
müssen die doppelte Staatsbürgerschaft annehmen.
Der Prozess Generationen in staatlicher
Alimentierung durchzufüttern, muß gestoppt werden.
Wenn Sie es nie lernen Geld zu verdienen, können
sie auch den Kindern keine vernünftige
Sozialisation bieten.
In manchen Fällen ist die Integration gescheitert
und hier liegen die Herkunftsländer bei
entsprechender wirtschaftlicher Lage in der Pflicht
ihre Verantwortung wieder anzunehmen.
Große Reden schwingen hier in Deutschland ist nicht
erwünscht, wenn nicht auch Taten Ihrerseits
der Reintegration (bezogen auf die Türkei) geleistet
werden!!!
Gewisse Länder können Ihre Probleme nicht für
immer hier abladen!
Die Errichtung von Internaten für den Schulunterricht
während der Woche für Kinder, die freiwillig in
einer gesünderen Lernatmosphäre fernab von
häuslicher Gewalt und Ghettos arbeiten wollen, muss
ermöglicht werden, so weit das finanzierbar ist.
“”In den 1960er und 1970er Jahren sind die Jugendlichen nach dem Hauptschulabschluss in der 8. Klasse, also oft mit 14 Jahren, auf einen Ausbildungsplatz gekommen. Heute liegt das Durchschnittsalter bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen bei 19,8 Jahren. Die Betriebe haben sich seit langer Zeit darauf eingestellt, dass sie es mit jungen Erwachsenen zu tun haben, die auch ein höheres schulisches Vorbildungsniveau mitbringen. Davon können sie in Zukunft nicht mehr ausgehen. Sie werden sich umorientieren und verstärkt auch wieder Hauptschüler einstellen müssen.
“”
ich sag es nun zum letzten Mal – weils so wichtig und logisch ist:
es gibt technischen Fortschritt, neue Verfahren, die Komplexität in der Gesellschaft hat sich erhöht, ebenso in vielen Berufen sind neue Anforderungen entstanden.
Ebenso die Anforderungen an alle Arbeitnehmer – man muss sich heute auch im Handwerk oftmals mit Umweltschutz auskennen, es gibt technische Neuerungen, Weiterentwicklungen – die Welt bleibt nicht stehen. Desahlb ändern sich Anforderungen auch an das Vorbildungsniveau!
ein Landwirt heute ist oft auch Energieproduzent, kennt sich mit Umweltschutz und EU-Recht aus, ebenso mit Computertechnologie.
die mangelnde Ausbildungsreife resultiert daraus, dass ein Betrieb nunmal ein Betrieb ist – die Mitarbeiter und Geschäftsführer dort sind keine Ersatzväter für pupertierende Halbstarke. Das würde das System Betrieb wohl überfordern – wieso wird sowas als selbstverständlich angesehen, dass die evtl. nen Erziehungsaufrag miterledigen.
Genau deshalb bildet mein einer Onkel gar nicht mehr aus – der hatte keine Lust sich mit den pupertierenden Azubis rumzuschlagen – der leitet seine Firma.
Da haben die weder Zeit noch Lust zu oftmals – genauso verkehrt wäre es, wenn diese wie Erwachsene behandelt werden und voll in die Arbeitsprozesse eingebaut werden als Jugendliche.
es macht schon Sinn einen Erwachsenen als Mitarbeiter zu nehmen.
in dem IT-Betrieb eines Bekannten kommt es auf Teamarbeit an – die nehmen am liebsten welche mit Mitte 20 als Azubis. Das ist halt die Reife. Die haben Kundenkontakt.
mit einigen Schlüssen die in diesem Artikel gezogen werden bin ich nicht einverstanden.
wir sind nunmal nicht mehr in den 1960er Jahren. Die Autorin vergisst zu erwähnen, dass nicht nur die Ansprüche gestiegen sind in den Betrieben, sondern dass sich Berufe nunmal aufgrund technischen Fortschritts etc. verändern! Ein heutiger Zerspanungsmeachaniker macht nicht mehr das, was er in den 1960er Jahren tat um ein Bsp. zu nennen. Mein Onkel baut mit seinem Handwerk mittlerweile Hightech.
Es sind nicht nur Ansprüche gestiegen, sondern auch Anforderungen, die ein gewisses Maß an Know How und persönlicher Reife erfordern.
es ist absolut unrealistisch zu meinen Handwerksbetriebe und ähnliches werden wieder 14jährige pupertierende Jugendliche einstellen. In diesem Alter handelt es sich um ein Kind mit eben kindlichem Gemüt! Die mangelnde Ausbildungsreife resultiert daraus das man versucht Kinder in den Arbeitsmarkt zu integrieren – das mag ja für Entwicklungsländer noch okay sein, aber passt nicht zu den Arbeitsstrukturen in modernen Industrieländern, wo es auf Teamarbeit ankommt, neue DL-Ansprüche bestehen und technische Erneuerungen.
in meiner Verwandtschaft haben mehrere Betriebe mit Mitarbeiterzahlen zwischen 20 und 50 – es ist überhaupt nicht mehr zeitgemäß 14-16jährige in einem Betrieb einzuschleusen -niemand hat Lust Ersatzvater für pupertierende Kinder zu spielen – Resultat wird sein, dass man ganz von Ausbildung absieht, wenn eben nicht mehr genug Bewerber im angemessenen Reifealter zur Verfügung stehen. Nicht umsonst liegt das Alter bei nun 19,8 Jahren – auch Berufe unterliegen einem Wandel – wer heute Landwirt lernt, lernt eben auch Energieproduktion, Umweltschutz und Europarecht.
es macht Sinn möglichst viele Jugendliche länger allgemein zu bilden, so dass das REIFEALTER eines Erwachsenen erreicht wird – mit 14-15 wissen diese Kinder sowieso noch nicht, was sie wirklich machen sollen und brechen eher Ausbildungen ab oder bringen keine passende Leistung. Viele Betriebe erwarten dann von 14jährigen, dass diese wie Erwachsene denken und eben so eingesetzt werden können – hinzu kommen Jugendschutzgesetze etc.
Das Modell solch junge Jugendliche in Arbeit zu bringen ist gescheitert. In vielen anderen Ländern machen bereits 80% einen höheren Bildungsabschluss und lernen länger Allgemeinbildung, übrigens auch in den Ausbildungen! Auch in Dänemark!
die Ausbildung ist eine Sekundarstufe 2 und Interessierten müsste hier immer Allgemeinbildung und ein höherer Abschluss mitvermittelt werden -das ist übrigens auch in Dänemark derart und überall sonst in den meisten Ländern von Polen bis was weiß ich wo alles. Allein Polen kennt 5 Wege seine Studienberechtigung zu erhalten.
auch das würde die Wirtschaft in DE nicht zulassen, weil man hier dazu übergegangen ist noch mehr allgemeinbildende Teile herauszunehmen und nur noch ans berufliche Handeln angepasst hat.
In DE entscheidet nur die Wirtschaft über die Ausbildung und diese wollte weder Allgemeinbildung im Berufsschulunterricht noch außerbetriebliche Ausbildungsmöglichkeiten. Es reicht ein Blick in die Berufsschulen heute um zu sehen, dass man seine Kinder da lieber gar nicht mehr hinsendet – mitunter muss man heute schon studieren.
zugestimmt hat man stattdessen jetzt Ausbildungsbausteinen – das heißt für viele Jugendliche, dass sie keine vollwertigen Ausnbildungen erhalten, sondern nur noch Häppchen, wo man z.B. 20 Wochen nur einen Handgriff lernt – ein Billigarbeiter der Zukunft, der prozessorientiert in die Maschine eingepasst wird und nur seinen einen Handgriff verrichtet. Hauptsache in DE ist alles praxisnah und theoriefern.
die Qualität der Ausbildung wird weiter abgesenkt. Selbe Berufe sind anderswo sowieso oft schon längst verwissenschaftlicht und professionalisiert. In vielen Fällen vom Anspruch her sogar zu Recht.
und dann macht es natürlich Sinn das Vorbildungsniveau vieler Schüler zu erhöhen – denn es sind in den Ausbildungen total unterschiedliche Vorbildungsniveaus vorhanden – vom Hauptschüler bis Abiturient – wenn man dann noch bedenkt, dass die KMK sämtliche Ausbildungen in DE auf Hauptschulniveau belässt, weil noch ein Hauptschüler hineinkommen soll kann man natürlich fragen, warum es denn Realschulen gibt – dieser Abschluss ist damit doch total sinnlos – es reicht ja für alles Hauptschule.
Ein Abiturient der eine Ausbildung macht (immer 20%) verbessert nie seinen Bildungsstatus – bleibt ewig Highschoolschüler – was anderes als Sekundarstufe 2 ist eine Ausbildung nicht.
und Berufsbildung fängt in manchen Bundesländern für Hauptschüler nun ab Klasse 5 an – das mag ja in Entwicklungsländern noch passend sein, aber wir sind hier eine moderne Gesellschaft und das sind kleine Kinder, die das geistig noch nicht mal verarbeiten können, dass sie nachher ein Leben lang arbeiten soll. Das ist ja Spielalter, wo man noch jeden 2. Tag Astronaut werden will. Abgesehen davon ist mir nicht bekannt, dass in anderen entwickelten Ländern derart früh gezielte Berufedressur stattfindet.
ich finde das einfach nur gruselig in DE. Dann lieber Highschool for all. Wir sind ja auch im 21. Jahrhundert – Zeiten ändern sich und lange Allgemeinbildung kann jeder gebrauchen – jeder Realschüler würd wohl anderswo 12-13 Jahre zur Schule gehen. Und siehe da: wir nähern uns den 19,8 Jahren an.
meistkommentiert
Energiepläne der Union
Der die Windräder abbauen will
Streit um Neuwahlen
Inhaltsleeres Termingerangel
SPD nach Ampel-Aus
It’s soziale Sicherheit, stupid
Überwachtes Einkaufen in Hamburg
Abgescannt
Lehren aus den US-Wahlen
Wo bleibt das linke Gerechtigkeitsversprechen?
Obergrenze für Imbissbuden in Heilbronn
Kein Döner ist illegal
Folgen Sie uns
© 2024 taz Verlags und Vertriebs GmbH